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In Fortsetzung des obigen Projektes wurde am BTI – wiederum im Auftrag von D•A•CH – versucht, die Messung der Scherbenleitfähigkeit nach einem neuartigen französischen Verfahren durchzuführen und so auch bei sehr feingliedrigen Ziegeln zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Die Resultate sind sehr befriedigend, die Übereinstimmung mit Wandmessergebnissen ist ausgezeichnet. Es steht damit nun ein wesentlich einfacheres, rascheres und damit billigeres Verfahren zur Ermittlung der Wärmedämmeigenschaften von Ziegeln zur Verfügung.

Im Rahmen dieses Projektes wurde das Trocknungsverhalten von acht unterschiedlichen Mauersteinen aus verschiedenen Materialien unter Laborbedingungen untersucht. Die rascheste Austrocknung zeigten hierbei porosierte Ziegel.

Diese D•A•CH-Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss der Bauweise – massiver Mauerwerksbau bzw. Holzständerbau – auf die Wertermittlung von Gebäuden durch Sachverständige. Das Ergebnis zeigt eindeutig, dass Häuser in massiver Ziegelbauweise eine höhere Gesamtnutzungsdauer und im Zeitablauf einen stetig steigenden Mehrwert gegenüber Häusern in Holz-Leichtbauweise aufweisen.

Als Vorleistung für die Neubearbeitung der ÖNORM B 3350 (Tragende Wände – Bemessung und Konstruktion) sowie für die Erarbeitung einer qualifizierten österreichischen Stellungnahme zum Eurocode 6 wurden am BTI Versuche an Mauerwerkspfeilern durchgeführt. Die Ergebnisse sind mittlerweile in die Neufassung der ÖNORM eingeflossen.

An 17 unterschiedlichen Ziegeln von verschiedenen österreichischen Herstellern wurde die Sorptionsfeuchte (Gleichgewichtsfeuchte) unter Laborbedingungen untersucht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass alle Werte unter 0,7 Vol.% lagen, daher wurde mittlerweile der Normwert für den baupraktischen Feuchtegehalt (ÖNORM B 6015-2 bzw. B 3200) auf 0,7 Vol.% gesenkt.

Im Rahmen eines umfassenden Prüfprogramms wurden die aus den gemessenen Komponentenfestigkeiten (Ziegel, Leca-Mörtel) gemäß ÖNORM B 3350 berechneten Mauerwerksfestigkeiten den direkt an RILEM - Prüfkörpern gemessenen Festigkeiten gegenübergestellt. Die Ergebnisse sind mittlerweile in eine Überarbeitung der ÖNORM B 3350 eingeflossen.

In diesem D•A•CH-Bericht wurde ein neuartiges Verfahren zur Bestimmung der Wärmedämmeigenschaften von Ziegeln (Messung der Scherbenleitfähigkeit an dünnen, aus den Ziegeln herausgeschnittenen Platten und Berechnung mit numerischen Computerprogrammen) den Ergebnissen traditioneller Wandmessungen gegenübergestellt. Die Übereinstimmung war in vielen Fällen sehr gut, in einigen Fällen (bei sehr dünnen Stegen) jedoch unbefriedigend.

An 15 unterschiedlichen Leicht-Hochlochziegeln österreichischer Hersteller wurde die Verformung unter dem Einfluss von Nässe und Temperatur gemessen. Die dabei festgestellten Dehnungen liegen weit unter den – insbesondere im Hinblick auf das mögliche Auftreten von Putzrissen – als kritisch angesehenen Verformungen. Damit wurde schlüssig bewiesen, dass Feuchte- oder Temperaturdehnung, jedenfalls für österreichische Ziegel, nicht die Ursache von Putzrissen sein kann.

Im Auftrag der drei Ziegelverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz wurde vom IZF die Eignung sogenannter Schaumziegel – durch Schaumbildner höchstporosierte Ziegel mit einer Rohdichte von ca. 300 kg/m3 und einer Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,06 W/mK – für eine Verwendung als Wärmedämmstoff untersucht. Die Ergebnisse sind sehr positiv, grundsätzlich sind derartige Schaumkeramikplatten sowohl als Kerndämmung in zweischaligen Wänden als auch für Wärmedämmverbundsysteme einsetzbar.

In diesem, gemeinsam von den drei Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz erarbeiteten, Forschungsbericht wurde auf der Grundlage von Werksanalysen in 12 Ziegelwerken eine Ökobilanz für Ziegel erstellt; darauf aufbauend wurden ökologische und ökonomische Lebenszyklusberech-nungen von Ziegelwandkonstruktionen durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere einschalige (monolithische) und zweischalige Ziegelwände hervorragend abschneiden.

Publikation Information/Bestellung

In Fortführung der Arbeiten im Rahmen des Forschungsprojektes D•A•CH-Ökobilanz wurde von Dr. Bruck ein Musterhandbuch für die Einführung von Qualitäts- bzw. Umweltmanagementsystemen erarbeitet.  

Der optimale Wärmeschutz und seine ökonomischen und ökologischen Effizienzkriterien – a. o. Univ.-Prof. Dr. Viktor Stehno, Wien

Detailkonstruktionen und Rissevermeidung im Mauerwerksbau – Prof. Dr.-Ing. Armin Ohler, Buxtehude

Trends im Hochbau – eine kritische Betrachtung – o. Univ.-Prof. Dr. Horst Gamerith, TU Graz

In diesem D•A•CH-Projekt wurde eine Liste jener möglichen Zusatzstoffe, die problemlos bei der Ziegelherstellung eingesetzt werden können, erstellt. Dabei wurden alle Auswirkungen auf die Produkteigenschaften ebenso wie auf den Produktionsprozess berücksichtigt und insbesondere nur solche Stoffe ausgewählt, die unter ökologischen und baubiologischen Gesichtspunkten völlig unbedenklich sind.

  • Wärmeschutz im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit – Dr. Manfred Bruck, Wien
  • Die Österreichisch-technische Zulassung von Baustoffen im Vergleich mit früheren Bundesländer-Zulassungen – Dipl.-Ing. Harald Mayr, BTI Linz
  • Die Zukunft des Mauerwerksbaues aus der Sicht der europäischen Normung – O.Univ. Prof. Dr. Alfred Pauser und Dipl.-Ing. Robert Schmiedmayer, TU Wien
  • Vermeiden von schädlichen Rissen in Putz auf Leichtziegelmauerwerk, Dr.-Ing. Peter Schubert, RWTH Aachen

Als Vorarbeit für die Erarbeitung der Österreichischen Technischen Zulassung Ziegel wurde von Hrn. Prof. Pauser der Nachweis geführt, dass bei einem Variationskoeffizienten der Druckfestigkeit =5 die Steindruckfestigkeit mit einem Faktor 1,2 multipliziert werden kann.

Im Auftrag des OÖ-Sbg. ZV wurden im Jahr 1980 an mehreren Gebäuden Proben von Ziegelmauerwerk entnommen, um den baupraktischen Feuchtegehalt nach mehrjähriger Nutzung zu bestimmen. Der Mittelwert aus 11 Proben lag bei 0,7 Vol.-%, der 90% Fraktilwert bei 1,4 Vol.-%. Damit wurden auch frühere analoge Untersuchungen voll bestätigt und das Ergebnis wurde in die einschlägigen österreichischen Normen übernommen.