Putzmörtel sind ein Gemisch aus einem oder mehreren anorganischen Bindemitteln, Gesteinskörnungen, Wasser und gegebenenfalls Zusatzstoffen und/oder Zusatzmitteln, das als Außen- oder Innenputz verwendet wird.
Ausgangsstoffe und Herstellung
Die Ausgangsstoffe müssen, nach ÖNORM EN 998-1, Eigenschaften aufweisen, die zur Herstellung eines fertigen Produktes geeignet sind. Der Hersteller hat aufzuzeichnen, wie die Eignung der Ausgangsstoffe festgestellt wurde.
Anforderungen an Putzmörtel
Die Anforderungen an Putzmörtel sind in der ÖNORM EN 998-1 geregelt. Bei Verwendung verschiedener Fabrikate für den Putzaufbau bei mehrlagigen Putzen sind die Verträglichkeit der Werkputzmörtel untereinander zu berücksichtigen und die Herstellerangaben zu beachten. Putz ist Zierde und Schutz eines Gebäudes. Die Funktionstüchtigkeit eines Bauwerkes hängt in entscheidendem Maße auch von der Güte des Putzes ab, diese wiederum wird wesentlich beeinträchtigt durch:
- Planung ohne Berücksichtigung allgemeingültiger Regeln der Technik (kein Vordach, wahllose Aneinanderreihung unterschiedlicher Baustoffe, keine Trennfugen, Fassadengestaltungen ohne Rücksicht auf unsere klimatischen Gegebenheiten etc.)
- überstürzte Bautermine (Trocknungszeiten nicht eingeplant, Winterbaustellen, Außenputz vor oder gleichzeitig mit dem Innenputz etc.)
- Missachtung der Erkenntnisse über neue Putzmethoden, die aufgrund neuer Baustoffe/Wandbildner aber unabdingbar sind (falsche Materialwahl, unsachgemäßer Putzaufbau, nur billigste Armierungen werden ausgeführt etc.)
Mörtelarten nach Herstellungskonzept
- Putzmörtel nach Eignungsprüfung
Sind Mörtel, dessen Zusammensetzung und Herstellungsverfahren vom Hersteller so ausgewählt werden, dass bestimmte Eigenschaften erreicht werden (Eignungsprüfungskonzept). - Putzmörtel nach Rezept
Ist ein Putzmörtel in vorbestimmten Mischungsverhältnissen hergestellter Mörtel, dessen Eigenschaften aus den vorgegebenen Anteilen der Bestandteile abgeleitet werden (Rezeptkonzept).
Mörtelarten nach Ort und Art der Herstellung
- Werkputzmörtel
Mörtel, der in einem Werk zusammengesetzt und gemischt wird. Es kann sich hierbei um „Trockenmörtel“ handeln, der gemischt ist und lediglich die Zugabe von Wasser erfordert, oder um „Nassmörtel“, der gebrauchsfertig geliefert wird. - Werkmäßig hergestellter Putzmörtel
Mörtel, der aus Ausgangsstoffen besteht, die im Werk abgefüllt, zur Baustelle geliefert und dort nach Herstellerangaben und -bedingungen gemischt werden. - Kalk-Sand-Werk-Vormörtel
Mörtel, der aus Ausgangsstoffen besteht, die im Werk zusammengesetzt und gemischt werden, der zur Baustelle geliefert wird und dem dort weitere Bestandteile nach Anweisung des Werkes oder von diesem geliefert (z. B. Zement) beigefügt werden.
Mörtelarten nach Verwendungszweck
- Normalputzmörtel
Mörtel ohne besondere Eigenschaften. Solche Putze sind für jedes Mauerwerk geeignet. - Leichtputzmörtel
Mörtel nach Eignungsprüfung mit einer Trockenrohdichte des Festmörtels unterhalb eines bestimmten Wertes. Leichtgrundputze sind für jedes Ziegelaußenmauerwerk geeignet, bei wärmedämmendem Ziegelmauerwerk als Untergrund aber der ideale Putz. Kalk-ZementLeichtgrundputze werden fast nur maschinell verarbeitet. - Edelputzmörtel
Sind farbige Putzmörtel. Die Farbe wird z. B. mit Pigmenten oder farbigen Gesteinskörnungen erreicht. - Einlagenputzmörtel für außen
Sind Mörtel nach Eignungsprüfung, der in einer Lage verarbeitet wird und dieselben Funktionen erfüllt, die von einem mehrlagigen Außen-Putzsystem gefordert werden, und der üblicherweise farbig ist. Einlagenputzmörtel für außen können mit normalen und/oder leichten Gesteinskörnungen hergestellt werden. - Sanierputzmörtel
Sind Mörtel nach Eignungsprüfung und gemäß ÖNORM B 3345, die für das Verputzen von feuchten Mauerwerken, die wasserlösliche Salze enthalten, geeignet sind. Diese Mörtel weisen eine hohe Porosität und Wasserdampfdiffusion sowie eine verminderte kapillare Leitfähigkeit auf. - Wärmedämmputzmörtel
Sind Mörtel nach Eignungsprüfung mit spezifischen wärmedämmenden Eigenschaften.
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