Trotz Denkmalschutz schafft Dachausbau Platz und Farbakzente mit rotem Tondach
Wien, 12. Juni 2014 – Alt plus neu plus hoch. Der Siedlungsdruck in den Städten hat in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Aufstockungen und Dachbodenausbauten stark steigen lassen. Besonders auf den Dächern Wiens zeigen sich spektakuläre Projekte dieser Art: So etwa wurde bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Wiener Vorstadtensembles in der Penzinger Straße mit einer Anhebung der Dachneigung innen der nötige Raum und außen mit roten Tondachziegeln eine eindrucksvolle Farbgestaltung geschaffen.
Von kaum wahrnehmbaren baulichen Erweiterungen bis zu prägnanten eigenständigen Architekturen reichen die Dachausbau-Projekte in der Bundeshauptstadt. Besonders sensibel ist diese Bauaufgabe jedoch, wenn es sich um denkmalgeschützte oder in Schutzzonen befindliche Objekte handelt. Ein solches fanden die Architekten Steinbacher Thierrichter in der Penzinger Straße – unweit von Schönbrunn – vor: ein typisches Vorstadtensemble mit gemischter Wohn- und Gewerbenutzung aus unterschiedlichen Errichtungsphasen.
Neuordnung beim Umbau
Beim Umbau des Wohnhauses im 14. Wiener Gemeindebezirk wurde die gesamte Liegenschaft neu geordnet. So entstanden in dem Gebäude 24 Wohnungen mit Balkonen, Terrassen oder Gartenanteilen sowie einige Stellplätze. Da der eingeschoßige Straßentrakt bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert errichtet und deshalb nicht aufgestockt werden durfte, entschieden sich die Architekten in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt für einen sehr auffallenden Dachbodenausbau. Dafür wurde die Dachneigung stark angehoben, sodass dennoch zwei Geschoße geschaffen werden konnten. Die Belichtung dieser erfolgt über dominante Dachgaupen, deren Anordnung sich aus der inneren Raumstruktur ergibt: Im ersten Dachgeschoß sind sie jeweils als Paar ausgebildet, darüber als Einzelfenster angeordnet. Verglast ist nicht nur die quadratische Schauseite, sondern auch das Oberlicht, um eine ausreichende Belichtung der Innenräume zu erreichen.
Kräftige Farbakzente ganz in (Ziegel-)Rot
Die charakteristische Dachgestaltung des modernisierten Vorstadtensembles erfolgte mit dem Naturbaustoff Ziegel. Dabei entschieden sich die Architekten für eine effektvolle Dacheindeckung mit dem Tondachziegel-Modell „Tasche“. Ihr Naturrot wird auch in den Gaupen weitergeführt und die Fensterprofile setzen mit einem helleren Rotton noch ein wenig mehr Farbakzente. Zusammen mit der fast schon ins Rosé gehenden Färbung der Hausfassade ergibt sich ein sehr expressiver Eindruck.
Mit der attraktiven Neugestaltung des Wohnhauses in Wien Penzing konnten die Architekten Steinbacher Thierrichter auch den ABARA Preis für sich verzeichnen.
Copyright: Norbert Prommer / VOEZ
Nach der Neugestaltung des denkmalgeschützten Wohnhauses in der Penzinger Straße in Wien sorgen rote Tondachziegel für auffallende Farbakzente auf dem neuen geschaffenen Dachausbau.
Über den Verband Österreichischer Ziegelwerke
Der Verband Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ) ist die bundesweite freiwillige Interessensvertretung der industriellen Ziegelerzeuger. Der Baustoff Ziegel ist einer der ältesten und bewährtesten Baustoffe, verfügt in Summe gesehen über eine einzigartige Kombination günstiger Eigenschaften und hat einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Kulturgeschichte geleistet. Die Ziegelindustrie spielt auch heute eine zentrale Rolle im Baugeschehen Europas, insbesondere im Wohnbau. In Österreich entscheiden sich rund 70 Prozent aller Bauherren für Ziegel.
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